Das Westwind-Festival feiert die darstellende Kunst für ein junges Publikum. Es inspiriert Zuschauer*innen und Künstler*innen, es ist vielfältig, bunt, lässt Raum zum Schauen, Denken und Diskutieren. Das Westwind zeichnet, neben dem umfangreichen Spielplan, vor allem auch aus, dass sich dort Menschen begegnen und auf verschiedenen Ebenen in Austausch kommen. Nun gibt es immer noch C*, und alles ist anders. Die Macher*innen vom Westwind lassen sich davon nicht schrecken und wollen Theater zeigen, so, wie es unter den geltenden Sicherheitsbestimmungen möglich ist. So dass Theater lebendig bleiben kann. Wir sind sehr dankbar, dass wir mit „Besuch bei Katt und Fredda“ (von Ingeborg von Zadow) Teil des diesjährigen Westwind-Festivals sein dürfen. Mit unseren lieben Kolleg*innen von „Fetter Fisch – Performance | Theater“ sind damit sogar zwei Gruppen aus der freien Theaterszene für junges Publikum aus Münster vertreten. An dieser Stelle verschicken wir ein herzliches Glückwunsch an alle eingeladenen Produktionen. Wir drücken die Daumen, dass wir alle im Mai miteinander schauen, denken und diskutieren können.
Begründung der Auswahljury:
„Ein raumfüllendes Hüpfkissen, visuell höchst attraktiv, das den mitreißenden Rhythmus von David Gruschkas schneller, dynamischer Inszenierung in Bewegung und Sprache potenziert: Hier befindet sich der Mikrokosmos für die beständige Zweisamkeit der Protagonist*innen, die durch das Eintreffen einer dritten Person schnell verändert wird. „Drei sind einer zu viel“ heißt es schon bald.
Das Stück, mehr als 20 Jahre alt, ist gerade in Corona-Zeiten hochaktuell. Abstand und Nähe, Bewahrung und Neuanfang, Beständigkeit und Flexibilität, Temperament und Ruhe, Individuum und Gruppe, Alltag und Veränderung, Freundschaft und Eifersucht sind Gegensatzpaare, die mit großer Spielfreude humorvoll hinterfragt werden.
Die Geschichte von Katt und Fredda zeigt eine gelungene Umsetzung des Spielprinzips des Echtzeit-Theaters, jungen Zuschauer*innen gedankliche Freiräume und Phantasiefelder zu bieten, und das mit immer neuen formalen Ansätzen. Herausgekommen ist eine hochmusikalische Aufführung mit jeder Menge Tempo.“