Ein Blick zurück, ein Blick nach vorn

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Wir hatten ein bewegtes Jahr 2019. Sehr bewegt war unsere Inszenierung „Besuch bei Katt und Fredda„, mit dem wir im Dezember Premiere im Theater in der Meerwiese feiern konnten. Das 5×5 Meter große Hüpfkissen („Gumpi“), das als Hauptbühnenelement sehr präsent und sehr blau sofort in den Fokus der Zuschauenden gerät, hat uns sehr gefordert. Nach jeder Vorstellung haben wir noch ein bisschen an Details gefeilt, und nun sind wir sehr zufrieden mit dem Ergebnis. Wer das Stück noch nicht gesehen hat: Im Mai werden wir in der Meerwiese eine Wiederaufnahme machen.

Besuch bei Katt und Fredda
von Roman Starke

Sehr betroffen gemacht hat uns der Tod von Bernd Mand im Juli. Bernd war in der Westwind-Auswahljury, die uns 2018 nach Köln eingeladen hat. Er hat uns die Möglichkeit gegeben, „Hilletje“ einem breiteren Publikum zugänglich zu machen. Seine Laudatio war ein literarische Juwel und so ziemlich das schönste, was bislang jemand über unsere Arbeit geschrieben hat. Er war in der Theaterszene als Kulturjournalist und Kritiker sehr engagiert und war besonders dem Bereich Kinder- und Jugendtheater zugetan.

Im Sommer erreichte uns die Nachricht, dass wir die Spitzenförderung des Landes NRW für die Jahre 2019-2022 erhalten. Einerseits waren wir unfassbar glücklich und fühlten uns sehr geehrt durch diesen Vertrauensbeweis, andererseits auch etwas nervös, wie wir die Dinge bewältigen würden, die nun auf uns zukämen. Bislang können wir sagen: Ja, es ist viel Arbeit, die Umstrukturierung unserer Prozesse ist noch in vollem Gang. Aber gleichzeitig ist es eine enorme Erleichterung zu wissen, dass wir für die nächsten drei Jahre mit einer finanziellen Grundlage rechnen können. Außerdem ermöglicht uns die Förderung, unser Kernteam mehr in die Prozesse einzubinden und uns zusammen weiterzubilden. Wir haben dies in 2019 für einen Workshop bei Alfredo Zinola genutzt, der mit uns zum Thema „Begegnungen“ gearbeitet hat.

Für 2020 haben wir schon einige Spieltermine auf der Platte, was uns besonders freut, denn darum geht es ja eigentlich. Wir dürfen bei Starke Stücke in Hessen spielen, und gastieren dort in Frankfurt, Aschaffenburg, Darmstadt und Hattersheim. Dann wird es die Wiederaufnahme von „Besuch bei Katt und Fredda“ in der Meerwiese in Münster geben sowie Spieltermine mit unserem Erstling „Hänsel und Gretel – Zusammen Allein Unterwegs“.

Für den Herbst ist unsere neue Produktion geplant, auf die wir uns auch schon sehr freuen: „Ikar – zu Wasser, zu Lande, in der Luft“ von Katrin Lange. Die Produktion ist eine Zusammenarbeit mit dem COMEDIA Theater Köln, mit dem wir schon 2017 „Das schaurige Haus“ realisiert haben. Wir arbeiten in dieser Inszenierung erstmals mit Dominik Hahn zusammen, der als Jazz-Schlagzeuger in verschiedenen Musikprojekten, als Dozent sowie im Theater Münster unterwegs ist.

Einen guten Vorsatz für 2020 haben wir gerade umgesetzt: Die Team-Seite dieser Homepage aufgebretzelt. Der freundlichen Unterstützung von Jutta Waldhelm ist es zu verdanken, dass man nun endlich sieht, wer bei echtzeit Theater macht.

Wir wünschen Euch ein buntes Jahr 2020, mit konstruktiven Auseinandersetzungen und spannenden Begegnungen!